Aufmerksamkeit erregen, aber wie?
Mit den richtigen Überschriften, die für einen WOW Effekt sorgen! In der Flut medialer Informationen bekommt ein einzelner Beitrag – wenn überhaupt – nur einen kurzen Moment, um für sich zu werben. Bereits nach der ersten Zeile filtern wir für uns interessant wirkende Inhalte aus einer riesigen Wolke bunter Beiträge heraus.
So bekommt ein noch so brisanter Artikel mit der falschen Überschrift keine Aufmerksamkeit. Wie aber wird die Lust am Weiterlesen geweckt? Was sticht aus der grauen Masse hervor, so dass es kein Vorbeikommen mehr gibt?
Bild bildet
Das beste Beispiel ins Auge stechender Wortfolgen, bieten die reißerischen Schlagzeilen der Yellow Press. Sie verstehen es vortrefflich, wahre Hingucker zu erzeugen. Dargebotene Themen sind bezüglich ihrer Signalwirkung vielfach erprobt und punktgenau eingesetzt. Erlaubt ist, was unsere Emotionen anspricht. Egal ob es um die geliebte oder verhasste Prominenz, eine Brise Erotik, Süüüßes oder Schockierendes geht. Sofort wird klar, hier handelt es sich um eine Sensation, einen Triumph, ein Wunder – einen Skandal, eine Krise, eine große Trauer. Und schnell wird deutlich, dass die Nachricht auch uns betrifft, betreffen kann oder jemanden betrifft, den wir kennen!
Das Rezept auf den Punkt
Von dieser Art des Journalismus mag viel oder wenig zu halten sein. Eins wird deutlich: Der Leser lässt sich gerne hinreißen, springt mit Vorliebe auf Übertreibungen an. Wir möchten unterhalten werden, auch gerade bei der Auswahl unserer Lektüre aus einer kaum überschaubaren Bandbreite. Bei aller Wahrung der sachlichen Korrektheit einer Überschrift hat sie in jedem Fall eine besondere emotionale Wirkung zu enalten. An keiner Stelle in einem Beitrag ist Einfallsreichtum und sprachliche Raffinesse so entscheidend.
Auf den Punkt, die Zweite
Zur Orientierung: in eine Überschrift gehört unbedingt der wichtigste Aspekt – die Kernaussage des Textes. Mit anderen Worten: die Botschaft an den Leser; zentral und prägnant. Politische Meldungen schildern oft komplizierte Sachverhalte, aber daraus entnehmen wir eine kurze Schlussfolgerung – „Der Steuerzahler muss tiefer in die Tasche greifen!‘ Oder: „Die Zeiten sind günstig, um ein Haus zu bauen“ oder oder... Ein Text, der ein Produkt bewerben soll kann viel über Funktionsweise und technische Daten berichten. Aber mich interessiert am Ende, welchen Nutzen mir das Gerät bringt. Ich möchte eine anschauliche Aussage, einen überzeugenden Punkt oder zumindest ein eingehendes Versprechen.
Leichte Verständigung
Damit die Überschrift ihre Wirkung komplett entfalten kann, sollte sie nach leicht zu befolgenden äußeren Aspekten gestaltet sein. Dazu zählt ihre sowohl grammatikalische als auch inhaltliche Korrektheit sowie ihre leichte Verständlichkeit. Bitte auf verschachtelte Ausdrücke, eine im Zusammenhang unglückliche Wortwahl, komplizierte Namen und Fremdwörter verzichten! Positive und aktive Formulierungen wirken indes entschieden und sympathisch.
An der Finesse feilen
Nachdem die Botschaft ermittelt, auf ihren Emotionsgehalt geprüft und nach den einfachen Regeln formuliert wurde, kommen wir zur Krönung der Übung – Kontraste, Überraschungen und Spielereien. Beliebt sind auch Versprechen oder Ratgeber wie „Die 10 besten …“ oder „ … - so wird’s gemacht“. Aber eine wirklich spannende Überschrift überrascht und erstaunt uns – wir wollen mehr wissen. Punktgenaue Ironie oder bitterböse Satire haben großes Einschlagpotenzial. Gewohnte Inhalte lassen sich auch aufhübschen, indem die Überschrift auf ungewöhnliche Kontraste anspielt. Ein Beispiel: „Explainr – geringe Investition, hoher Nutzen für Ihre Firma“. Um ein Wortspiel bereichert klingt die Überschrift in etwa so: „Explainr – kurzer Film, lange Wirkung“. Probieren Sie es selbst einmal aus!
Textquelle [1]: https://explainr.de/wp-content/uploads/2013/07/ueberschriftQ.png
Bildquelle [1]: https://unsplash.com/de/fotos/LAAD4SksAdo