Komplexe Ideen einfach erklären – das ist die Kunst eines guten Erklärvideos. Aber was, wenn du den Erstellungsprozess selbst vereinfachen könntest? Genau hier kommt künstliche Intelligenz ins Spiel. KI-Tools haben in den letzten Jahren einen riesigen Sprung gemacht und bieten mittlerweile erstaunliche Möglichkeiten, um deine Erklärvideo-Produktion zu beschleunigen und zu verbessern. Ich zeige dir, wie du von der Konzeption bis zum fertigen Video künstliche Intelligenz sinnvoll einsetzen kannst.
Der kreative Prozess: KI als dein Brainstorming-Partner
Kennst du das? Du sitzt vor dem leeren Blatt und weißt nicht, wo du anfangen sollst. Hier kann KI schon in der Ideenfindung eine wertvolle Hilfe sein.
Die gute Nachricht: KI-Textgeneratoren wie ChatGPT, Claude oder Gemini können dir dabei helfen, strukturierte Konzepte zu entwickeln. Gib einfach dein Thema ein und lass dir verschiedene Blickwinkel, Erklärungsansätze oder sogar eine grobe Struktur vorschlagen. Wichtig ist aber: Die KI ersetzt nicht deine eigene kreative Ausrichtung – sie ist eher wie ein Sparringspartner, der dir hilft, deine Gedanken zu sortieren.
Was mir dabei immer wieder auffällt: Die besten Ergebnisse erzielst du, wenn du der KI präzise Anweisungen gibst. Also zum Beispiel: "Schlage mir fünf verschiedene Ansätze vor, wie ich das Thema Blockchain einem Nicht-Techniker erklären kann" anstatt nur "Ideen für Blockchain-Video".
Skript erstellen mit KI: Vom Brainstorming zum fertigen Text
Apropos Text – hier liegt einer der größten Vorteile von KI-Tools. Schließlich ist das Skript das Herzstück jedes Erklärvideos.
Nachdem dein Konzept steht, kannst du ein KI-Tool wie ChatGPT damit beauftragen, einen ersten Skriptentwurf zu erstellen. Gib dabei klare Vorgaben zur Länge, Tonalität und Zielgruppe. Was oft vergessen wird: Die Sprechtexte für ein Erklärvideo folgen anderen Regeln als geschriebene Texte. Sie sollten kürzer, prägnanter und leichter sprechbar sein.
So könnte eine Anfrage aussehen: "Erstelle ein 2-minütiges Skript für ein Erklärvideo zum Thema Online-Banking-Sicherheit für Senioren. Der Ton soll freundlich und beruhigend sein, ohne zu technisch zu werden."
Was aber auch klar ist: Du wirst das Ergebnis immer überarbeiten müssen. KI-Texte klingen manchmal noch etwas fad oder zu formelhaft für ein wirklich gutes Erklärvideo. Achte besonders auf Wiederholungen, zu lange Sätze oder fehlende emotionale Höhepunkte.
Mit KI zum visuellen Konzept: Storyboard und Design
Jetzt wird's richtig spannend! Einer der aufwändigsten Teile bei der Erstellung von Erklärvideos ist das visuelle Konzept – und auch hier kann KI mittlerweile mächtig unterstützen.
KI-Bildgeneratoren wie Midjourney, DALL-E oder Stable Diffusion können dir dabei helfen, erste visuelle Konzepte zu erstellen. Du kannst beispielsweise Charaktere, Hintergründe oder einzelne Szenen generieren lassen. Diese Bilder dienen dann als Inspiration oder sogar als direkte Vorlage für dein Storyboard.
Was ich besonders praktisch finde: Du kannst mit Text-zu-Bild-KIs verschiedene Stile durchprobieren, ohne gleich einen Designer beauftragen zu müssen. Möchtest du einen Comic-Stil? Oder lieber minimalistisch? Vielleicht 3D? Ein paar Prompts später hast du verschiedene Optionen zur Auswahl.
Ein Tipp aus der Praxis: Arbeite mit Bildserien. Also zum Beispiel: "Erstelle eine Reihe von 5 Bildern, die zeigen, wie eine Person Schritt für Schritt eine App installiert, im Stil einer simplen, freundlichen Illustration mit blauem Farbschema."
Die Animation: Wie KI bei der Bewegung hilft
Früher war das Animieren absolut zeitaufwändig – heute gibt es Tools, die diesen Prozess erheblich vereinfachen können. Mit einem AI Explainer Video Maker wie Synthesia können Sie Produktionszeit und -kosten um bis zu 80% reduzieren und professionelle Erklärvideos direkt im Browser erstellen.
Es gibt mittlerweile spezielle KI-basierte Animations-Tools wie D-ID oder Synthesia, die aus Texten sprechende Avatar-Videos erzeugen können. Andere Tools wie RunwayML können statische Bilder zum Leben erwecken oder sogar Bewegungen von einer Figur auf eine andere übertragen.
Was aber wirklich faszinierend ist: Mit Tools wie Lumen5 oder Pictory lassen sich aus deinem Skript automatisch animierte Videos erstellen. Diese nutzen KI, um passende Bilder zu finden, Übergänge zu gestalten und den Text zu synchronisieren.
Na ja, die Qualität variiert natürlich. Die Ergebnisse sind oft für einfache Erklärvideos ausreichend, erreichen aber nicht die Tiefe und den Charakter handgemachter Animationen. Daher eignen sie sich besonders für Content, der schnell produziert werden muss oder als Zwischenlösung dient.
Sprachausgabe: KI-generierte Stimmen werden immer menschlicher
Ein echter Game-Changer sind die neuen KI-Sprachgeneratoren. Mann, was hat sich da in den letzten Jahren getan!
Die Zeiten roboterhafter Computerstimmen sind definitiv vorbei. Tools wie ElevenLabs, WellSaid Labs oder Murf.ai erzeugen mittlerweile Stimmen, die kaum noch von menschlichen zu unterscheiden sind. Du kannst aus verschiedenen Stimmen wählen, Emotionen anpassen und sogar die Betonung bestimmter Wörter festlegen.
Besonders praktisch für internationale Projekte: Diese Tools beherrschen mittlerweile zahlreiche Sprachen und Akzente. So kannst du dein Erklärvideo für internationale Märkte anpassen, ohne mehrere Sprecher engagieren zu müssen.
Ein Tipp für die Praxis: Gib deinem Text Sprechanweisungen in Klammern, um die Betonung zu steuern. Zum Beispiel: "Unsere Lösung ist nicht nur effektiv (betont), sondern auch kinderleicht (freundlich) anzuwenden."
Postproduktion: KI-gestützte Videobearbeitung
Auch in der Nachbearbeitung kann künstliche Intelligenz mittlerweile erstaunliche Dienste leisten.
Moderne Videobearbeitungsprogramme wie Adobe Premiere Pro oder DaVinci Resolve integrieren zunehmend KI-Funktionen. Diese können automatisch Schnitte vorschlagen, Farbkorrekturen durchführen oder sogar Objekte aus dem Video entfernen.
Spezialisierte KI-Tools wie Descript können Sprechertexte transkribieren und ermöglichen dir, das Video zu bearbeiten, indem du einfach den Text änderst – eine echte Zeitersparnis bei Korrekturen!
Und das Beste: Mit KI-gestützter Audiobearbeitung lassen sich Hintergrundgeräusche reduzieren, die Stimme optimieren oder sogar passende Hintergrundmusik generieren. Tools wie Adobe Audition oder Izotope RX nutzen KI, um selbst komplexe Audioprobleme zu beheben.
Der menschliche Faktor: Warum KI (noch) nicht alles kann
So beeindruckend die KI-Tools auch sind – sie haben ihre Grenzen. Und das ist auch gut so.
Ein wirklich gutes Erklärvideo braucht Emotionen, Kreativität und ein tiefes Verständnis der Zielgruppe. Diese menschlichen Faktoren sind bislang durch KI nicht vollständig zu ersetzen. Was heißt das konkret? Du wirst die besten Ergebnisse erzielen, wenn du KI als Werkzeug betrachtest, das dir langwierige oder technische Aufgaben abnimmt, während du dich auf die kreative Ausrichtung und emotionale Gestaltung konzentrierst.
Ich sehe das so: KI ist wie ein sehr talentierter Assistent – nicht wie ein Ersatz für den Regisseur.
Praktische Tipps für deinen KI-gestützten Workflow
Um dir den Einstieg zu erleichtern, hier noch ein paar konkrete Tipps aus unserer täglichen Arbeit:
1. Iteriere mit der KI: Gib dich nicht mit dem ersten Ergebnis zufrieden. Fordere Überarbeitungen an und präzisiere deine Anforderungen.
2. Behalte die Kontrolle über die Markenbotschaft: KI kennt deine Marke nicht so gut wie du. Stelle sicher, dass das Video deinen Markenwerten entspricht.
3. Mische verschiedene KI-Tools: Nutze für jede Aufgabe das spezialisierte Tool statt einer All-in-One-Lösung.
4. Lege Wert auf Konsistenz: Besonders bei visuellen Elementen muss darauf geachtet werden, dass der Stil einheitlich bleibt – etwas, womit KI manchmal noch Schwierigkeiten hat.
5. Beachte rechtliche Aspekte: Kläre immer die Nutzungsrechte der von KI generierten Inhalte. Die rechtliche Lage ist noch im Fluss.
6. Plane menschliche Qualitätskontrolle ein: Lass das KI-generierte Material immer von einer Person prüfen, bevor es veröffentlicht wird.
7. Vergleiche den ROI: Behalte im Auge, ob der Einsatz von KI tatsächlich Zeit und Kosten spart oder ob in manchen Bereichen traditionelle Methoden effizienter sind.
Für eine optimale Nutzung von KI in der Erklärvideo-Produktion empfehlen Experten der EBU Academy praktische Übungen und Experimente mit verschiedenen Tools, besonders im Bereich der Ideenfindung und Skripterstellung.
Fazit: Die Zukunft der Erklärvideo-Produktion
KI wird die Erstellung von Erklärvideos nicht vollständig automatisieren – aber sie wird den Prozess demokratisieren und beschleunigen. Das Ergebnis? Mehr Unternehmen können qualitativ hochwertige Erklärvideos produzieren, und professionelle Produzenten können ihre Prozesse optimieren.
Die Technologie entwickelt sich rasant weiter. Was heute beeindruckend ist, könnte morgen schon Standard sein. Für 2025 prognostizieren Experten für Erklärvideo-Produktion einen deutlichen Trend zu interaktiven Erklärvideos, die es den Zuschauern ermöglichen, spezifische Funktionen in ihrem eigenen Tempo zu erkunden. Daher lohnt es sich, mit den verschiedenen Tools zu experimentieren und sie in deinen Workflow zu integrieren.
Hast du selbst schon Erfahrungen mit KI bei der Produktion von Erklärvideos gemacht? Welche Tools haben dich überzeugt oder enttäuscht? Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen!
Und wenn du Unterstützung bei der Erstellung deines nächsten Erklärvideos benötigst – ob mit oder ohne KI – kontaktiere uns. Wir helfen dir gerne dabei, deine Botschaft klar und überzeugend zu vermitteln.