Inhaltsverzeichnis
1. Einstieg: Warum Erklärvideos so effektiv sind
2. 2D-Animation
3. 3D-Animation
4. Stop-Motion-Techniken
5. Motion Graphics
6. Whiteboard Animationen
7. Software & Tools
8. Tipps vom Experten
9. Fortgeschrittene Techniken
10. Bild- und Textintegration
11. Best Practices
12. Fazit
13. FAQ
1. Einstieg: Warum Erklärvideos so effektiv sind
Hallo und willkommen in der bunten, bewegten Welt der Animationen! Darf ich vorstellen? Erklärvideos - die wohl charmanteste Art, komplexe Inhalte verständlich und unterhaltsam an den Mann (oder die Frau) zu bringen. Kaum ein Format verbindet Information und Infotainment so gekonnt wie diese kurzen Clips.
Aber worin liegt eigentlich das Geheimnis ihres Erfolgs? Nun, um es mit Kurt Tucholsky zu sagen: "Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln." Und genau das schaffen Erklärvideos mit ihrer sympathischen, oft witzigen Art. Sie nehmen uns an die Hand und führen uns spielerisch durch noch so komplizierte Themen.
Dabei setzen sie auf die Kraft der Bilder und Storytelling. Denn unser Gehirn liebt Geschichten und visuelle Reize. Was wir sehen, bleibt einfach besser hängen als nüchterne Fakten. Schon in der Steinzeit haben unsere Vorfahren lieber auf Höhlenmalereien gestarrt als sich ellenlange Abhandlungen anzuhören. Manche Dinge ändern sich nie...
Apropos Steinzeit: Keine Sorge, so einfach geht es in unserem Erklärvideo natürlich nicht zu! Stattdessen tauchen wir ein in die faszinierenden Animationstechniken der Neuzeit. Von klassischer Zeichentrick-Nostalgie bis hin zu hypermodernen 3D-Welten ist alles dabei. Lassen Sie sich überraschen und inspirieren! Gemeinsam ergründen wir, wie die Profis arbeiten und welche Stile und Techniken sich für welche Zwecke eignen.
Da haben wir natürlich auch die Marketing-Brille auf. Denn seien wir ehrlich: Erklärvideos sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern eine echte Geheimwaffe für Conversion, Branding und Co.. Wie genau, das verraten wir Ihnen in den nächsten Abschnitten. Soviel sei gesagt:
Mit den richtigen Animationstechniken zaubern Sie im Handumdrehen Erklärvideos, die Ihre Zielgruppe fesseln, überzeugen und begeistern. Und dabei noch nebenbei Ihr Image aufpolieren und die Kasse klingeln lassen. Wenn das kein Grund zum Animieren ist!
Also, Popcorn bereitlegen und Staunen nicht vergessen. Es wird bunt, bewegend und ein bisschen verrückt hier in unserer Animationswelt. Kleiner Tipp: Lachen ausdrücklich erlaubt und erwünscht. In diesem Sinne, Film ab für "Animationstechniken für Erklärvideos"!
2. 2D-Animation
2.1 Grundlagen der 2D-Animation
Jetzt wird's klassisch: Die 2D-Animation ist quasi der Oldie but Goldie unter den Animationstechniken. Hier werden einzelne Bilder gezeichnet und in Folge abgespielt, sodass die Illusion von Bewegung entsteht[1]. Schon 1906 verzauberte "Humorous Phases of Funny Faces" als erster vollständig animierter Film das Publikum[1].
Aber keine Sorge, die Technik hat sich seit damals ein wenig weiterentwickelt. Heute kommen meist spezielle Software und digitale Zeichentools zum Einsatz. Beliebte Programme sind z.B. Adobe Animate, Toon Boom Harmony oder TVPaint[2]. Damit lassen sich Characters und Objekte in vertrauter Cartoon-Optik, aber auch abstrakte Formen und Übergänge realisieren.
Das Tolle an 2D-Animation: Sie ist unglaublich vielseitig und ermöglicht einen hohen Wiedererkennungswert. Mit dem individuellen Zeichenstil kann man eine ganz eigene Bildsprache und Atmosphäre schaffen - von niedlich bis abgedreht ist alles drin[3]. Nicht umsonst ist diese Technik ein echtes Allround-Talent in Erklärvideos.
2.2 Vor- und Nachteile
Aber es gibt natürlich auch ein paar Dinge zu beachten. 2D-Animationen können je nach Stil und Detailgrad sehr aufwendig in der Erstellung sein. Schließlich muss jedes Bild einzeln gezeichnet werden[1]. Dafür punkten sie mit ihrem unverkennbaren Charme und Nostalgie-Faktor.
Hier nochmal die 2D-Animation in der Übersicht:
Vorteile[3][4]:
- Hoher Wiedererkennungswert
- Große stilistische Freiheit
- Hervorragend für Storytelling
- Vermittelt Emotionen und Humor
- Beliebte Ästhetik bei Zuschauern
Nachteile[3][4]:
- Aufwändig in der Erstellung
- Begrenzte Interaktivität
- Weniger geeignet für realistische Darstellung
- Kann altmodisch wirken
3. 3D-Animation
3.1 Grundlagen der 3D-Animation
Raus aus der Fläche, rein in den Raum: Bei der 3D-Animation werden Objekte und Figuren am Computer in einem dreidimensionalen Raum modelliert und bewegt[5]. Spezielle 3D-Software wie Autodesk Maya, Blender oder Cinema 4D kommen hier zum Einsatz[6].
Im Grunde ist es wie digitales Puppentheater: Die 3D-Modelle werden wie Marionetten animiert und in virtuellen Sets platziert. Dazu kommt noch die Simulation von Materialeigenschaften, Licht und Schatten[5]. Das Ergebnis sind plastische, oft sehr realistisch wirkende Animationen.
3.2 Einsatzgebiete
Kein Wunder also, dass 3D-Animationen immer dann zum Zug kommen, wenn es um komplexe Sachverhalte, räumliche Zusammenhänge oder fotorealistische Darstellungen geht. Ob technische Prozesse, Produktvisualisierungen oder aufwendige visuelle Effekte - in 3D wirkt alles gleich noch beeindruckender[5].
Beliebte Einsatzgebiete sind z.B.[6]:
- Architektur und Bauwesen
- Maschinenbau und Technik
- Medizin und Wissenschaft
- Film- und Werbebranche
Aber auch in Erklärvideos können 3D-Elemente für echte Aha-Momente sorgen. Gerade wenn es darum geht, abstrakte Konzepte greifbar zu machen oder verschiedene Perspektiven zu zeigen, ist die räumliche Darstellung oft unschlagbar[5].
Allerdings hat die Sache einen Haken: 3D-Animationen sind in der Regel deutlich aufwendiger und teurer als 2D. Dafür bieten sie aber auch einzigartige Möglichkeiten und visuelle Tiefe[5]. Es ist eben wie so oft eine Frage der Abwägung.
4. Stop-Motion-Techniken
4.1 Klassischer Stop-Motion
Weiter geht's mit einem ganz besonderen Schmankerl der Animation: Stop-Motion! Hier werden reale Objekte oder Figuren Bild für Bild bewegt und abfotografiert. Spielt man die Fotos dann in Folge ab, erwachen die starren Modelle wie durch Magie zum Leben[7].
Das Prinzip ist so simpel wie genial - und hat eine lange Tradition. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts experimentierten Pioniere wie Willis O'Brien und Ladislas Starevich mit dieser Technik[8]. Später verzauberten Produktionen wie "King Kong" (1933), "Sindbad" (1958) oder "Nightmare before Christmas" (1993) das Publikum mit faszinierenden Stop-Motion-Welten[8].
Aber keine Angst, man muss kein Filmstudio sein, um mit Stop-Motion zu arbeiten! Alles, was man braucht, sind eine Kamera, eine stabile Ausleuchtung und natürlich die zu animierenden Objekte[7]. Das können Knetfiguren, Puppen, LEGO-Steine oder sogar Alltagsgegenstände wie Büroklammern sein. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
4.2 Brickfilme & Co.
Eine besonders beliebte Variante sind sogenannte Brickfilme - also Stop-Motion-Filme mit LEGO oder anderen Bausteinen. Hier werden ganze Welten aus bunten Klötzchen erschaffen und durch choreografiert. Das hat nicht nur einen hohen Spaßfaktor, sondern sieht auch noch richtig cool aus[9].
Andere Spielarten sind z.B. Claymation (Knetanimation), Puppentrick oder Pixilation, bei der Menschen wie Puppen bewegt werden[7]. Letztere Technik kennen Sie vielleicht aus Peter Gabriels genialem Musikvideo zu "Sledgehammer".
In Erklärvideos kommen Stop-Motion-Elemente eher selten zum Einsatz, können aber durchaus ein spannender Blickfang sein. Gerade wenn man eine besonders handgemachte, charmante Ästhetik anstrebt, ist diese Technik einen Versuch wert[10]. Man sollte sich aber bewusst sein, dass die Erstellung sehr zeitaufwendig und bröckelig sein kann.
5. Motion Graphics
5.1 Einführung Motion Graphics
Jetzt wird's grafisch: Motion Graphics sind quasi die Königsdisziplin der digitalen Gestaltung. Hier verschmelzen Grafik-Design, Animation und Filmtechnik zu einem visuellen Feuerwerk[11]. Das Ergebnis sind dynamische, oft abstrakte Kompositionen, die Informationen auf den Punkt bringen.
Der Begriff "Motion Graphics" (zu Deutsch "Bewegt Grafik") deutet es schon an: Hier stehen weniger Figuren oder Objekte im Fokus, sondern grafische Elemente wie Formen, Typografie oder Piktogramme[12]. Diese werden animiert, verformt und zu immer neuen Strukturen arrangiert. Stellen Sie sich eine Mischung aus Infografik, Legetrick und Designkunst vor.
Möglich machen das Grafikprogramme wie Adobe After Effects, die speziell für solche Aufgaben entwickelt wurden[11]. Aber auch 3D-Tools werden oft für Motion Graphics eingesetzt, z.B. um plastische Textobjekte oder komplexe Partikeleffekte zu erzeugen[12].
5.2 Einsatz im Erklärvideo
In Erklärvideos sind Motion Graphics ein echter Trumpf. Denn mit ihnen lassen sich auch sperrige Themen visuell auf den Punkt bringen und einprägsam vermitteln[12]. Die Kombination aus Text, Piktogrammen und Formen schafft starke Bilder, die im Gedächtnis bleiben.
Außerdem wirken Motion Graphics modern, frisch und professionell. Kein Wunder also, dass sie sich großer Beliebtheit erfreuen - gerade im Business- und Bildungskontext[12]. Ob Produktpräsentation, Schulungsvideo oder Infoclip - mit Bewegtgrafiken machen Sie immer eine gute Figur.
Vorteile von Motion Graphics in Erklärvideos[12]:
- Visualisierung komplexer Inhalte
- Hohe Informationsdichte
- Modernes, professionelles Erscheinungsbild
- Große Gestaltungsfreiheit
- Gute Skalierbarkeit und Anpassbarkeit
Tipp: Achten Sie bei der Erstellung auf eine klare Komposition, Lesbarkeit und die richtige Geschwindigkeit. Zu viele Effekte und zu schnelle Schnitte können sonst schnell überfordernd wirken[12].
6. Whiteboard Animationen
6.1 Die Kunst des Zeichnens
Zurück zum Ursprung: Bei Whiteboard Animationen wird die Entstehung einer Zeichnung Schritt für Schritt gefilmt oder digital simuliert[13]. Das Ergebnis ist ein faszinierendes Schauspiel, bei dem Striche, Texte und Bilder wie von Geisterhand aufs virtuelle Papier fließen.
Man kennt das vielleicht von diesen beliebten Erklärvideos, bei denen eine Hand munter drauflos skizziert und nebenbei erklärt[14]. Diese Ästhetik ist nicht nur anschaulich, sondern schafft auch eine persönliche, nahbare Atmosphäre. Fast so, als würde einem ein guter Freund etwas auf die Serviette kritzeln.
Technisch gesehen gibt es zwei Ansätze: Entweder man zeichnet tatsächlich alles per Hand und nimmt es auf oder man animiert die Striche digital[13]. Letzteres ist zwar weniger authentisch, dafür aber oft effizienter und erlaubt mehr Korrekturen. Spezielle Programme wie VideoScribe oder Sparkol machen einem dabei das Leben leichter.
6.2 Storytelling auf der weißen Tafel
Whiteboard Animationen leben von ihrer Einfachheit und Klarheit. Hier geht es nicht um visuelle Effekthascherei, sondern um pointiertes Storytelling[14]. Mit wenigen Strichen werden Kernbotschaften auf den Punkt gebracht und in eine schlüssige Handlung verpackt.
Dabei ist es wichtig, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und nicht zu überladen[14]. Lieber ein paar prägnante Bilder als ein Wimmelbild. Auch der Einsatz von Humor und Überraschungen kann helfen, die Zuschauer bei Laune zu halten.
Whiteboard Videos eignen sich hervorragend für Erklärvideos im Bildungsbereich oder für Themen, die eine persönliche Note vertragen[13]. Ob Schulstoff, Prozesserklärung oder emotionaler Appell - auf der weißen Tafel findet alles Platz, was wichtig ist.
7. Software & Tools
7.1 Programme für Einsteiger
Gute Nachrichten für alle Animations-Neulinge: Es gibt jede Menge Tools, die einem den Einstieg erleichtern. Mit Programmen wie PowToon, Animaker oder Vyond kann man auch ohne Vorkenntnisse schnell ansprechende Erklärvideos erstellen[15]. Die meisten dieser Tools setzen auf einen baukastenartigen Ansatz mit vorgefertigten Assets und Charakteren[16].
Das Prinzip ist simpel: Man wählt Figuren, Objekte und Hintergründe aus einer Bibliothek aus, platziert sie auf einer Timeline und legt Animationen fest[15]. Dank Drag-and-Drop und intuitiver Benutzerführung ist das kinderleicht. Wer will, kann auch eigene Grafiken oder Audios einbinden.
Der große Vorteil dieser Lösungen ist, dass sie einem viel Arbeit abnehmen und trotzdem ordentliche Ergebnisse liefern[16]. Der Nachteil: Man ist auf die vorgegebenen Inhalte beschränkt und hat weniger Gestaltungsfreiheit als bei professioneller Software[16]. Für kleine Projekte oder zum Üben sind sie aber allemal eine gute Wahl.
7.2 Der Profi-Bereich
Wer die Animations-Grundlagen drauf hat und mehr Kontrolle will, greift besser zu richtigen Animationsprogrammen. Wie schon erwähnt zählen dazu zum Beispiel[17]:
- Adobe Animate und After Effects
- Toon Boom Harmony
- TVPaint Animation
- Blender
- Cinema 4D
- Autodesk Maya
Das sind die Arbeitspferde der Branche - mächtig, aber auch komplex. Hier hat man Zugriff auf alle Parameter und kann jedes Detail selbst bestimmen[17]. Dafür ist aber auch mehr Einarbeitungszeit und Fachwissen nötig als bei den Einsteiger-Tools.
Die meisten dieser Programme sind außerdem relativ teuer in der Anschaffung oder im Abo[17]. Als Privatperson oder kleines Unternehmen muss man sich gut überlegen, ob sich das lohnt. Wer nicht ständig aufwendige Animationen produziert, fährt mit einer Kombi aus einfacher Software und Outsourcing oft besser.
8. Tipps vom Experten
8.1 Häufige Fehler vermeiden
Wo gehobelt wird, fallen bekanntlich Späne. Auch bei der Erstellung von Erklärvideos kann man so einiges falsch machen - selbst wenn man schon etwas Erfahrung hat. Hier ein paar typische Fallstricke und wie man sie umschifft:
Mangelnde Planung: Wer direkt drauflos produziert, verliert schnell den Überblick. Investieren Sie lieber etwas Zeit in ein solides Konzept mit Storyboard und Skript[18]. So sparen Sie sich später viel Ärger und Nacharbeit.
Überfrachtung: In einen Erklärfilm passt viel rein - aber nicht alles. Beschränken Sie sich auf die Kernbotschaften und lassen Sie unnötige Details weg[19]. Ihre Zuschauer werden es Ihnen danken.
Falsche Länge: Wie lang darf ein Erklärvideo sein? Die Antwort: So kurz wie möglich, so lang wie nötig. Als Faustregel gilt: 60 bis 90 Sekunden für die Kernaussage, maximal 3 Minuten für komplexere Themen[20]. Alles andere überfordert die Aufmerksamkeitsspanne.
Inkonsistenter Stil: Wenn 2D, 3D und Realfilm wild durcheinander gewürfelt werden, wirkt das schnell unprofessionell. Entscheiden Sie sich für einen visuellen Stil und bleiben Sie ihm treu[18]. So schaffen Sie einen roten Faden.
Vernachlässigter Sound: Bild ist nicht alles - auch auf Ton, Sprecher und Musik sollte man achten. Am besten einen professionellen Sprecher engagieren und Hintergrund-Tracks, die die Stimmung unterstützen[21].
8.2 Kreativitätstechniken
Klar, ein Erklärvideo lebt von guten Ideen und kreativen Einfällen. Aber die kommen nicht immer auf Knopfdruck. Was tun, wenn der kreative Motor ins Stottern gerät? Hier ein paar bewährte Techniken, um die Ideenmaschine anzukurbeln:
Brainstorming: Klassiker, aber bewährt. Sammeln Sie alle Einfälle zum Thema - egal wie verrückt. Seien Sie offen für ungewöhnliche Ansätze und werten Sie nicht gleich[22]. Die Perlen lassen sich später noch herausfischen.
Kopfstandmethode: Drehen Sie das Thema auf den Kopf! Was wäre, wenn alles anders wäre als gewohnt? Diese Perspektivwechsel können überraschende Ideen zutage fördern[22].
Visuelle Impulse: Durchforsten Sie Bilderdatenbanken, Designportale oder einfach die Natur nach inspirierenden Motiven[23]. Oft reicht ein visueller Reiz, um eine Idee anzustoßen.
Storytelling-Techniken: Versuchen Sie, Ihr Thema in eine kleine Geschichte zu verpacken. Mit Charakteren, Setting und Konflikt[18]. So entdecken Sie oft neue Blickwinkel und Zugänge.
Kombinieren Sie: Mischen Sie Ihr Thema mit etwas scheinbar Gegensätzlichem - einer anderen Branche, einem Stilmittel aus der Kunst, einem historischen Ereignis[22]. Oft ergeben sich spannende neue Verknüpfungen.
9. Fortgeschrittene Techniken
9.1 Charakteranimation
Erklärfilme leben von guten Charakteren. Doch wie haucht man gezeichneten Figuren Leben ein? Die Kunst der Charakteranimation will gelernt sein. Hier ein paar Grundlagen[24]:
- Timing und Spacing: Durch geschicktes Timing der Bewegungen und Abstände zwischen den Posen entsteht der Eindruck von Geschwindigkeit, Masse und Persönlichkeit.
- Squash und Stretch: Leichte Verformungen der Figur verstärken Bewegungen und Emotionen.
- Antizipation: Jede Aktion braucht eine Vorbereitung, um natürlich zu wirken. Vor dem Sprung kommt die Hocke.
- Follow Through und Overlapping Action: Nicht alle Körperteile bewegen sich synchron. Haare oder Kleidung folgen der Bewegung oft leicht versetzt.
- Sekundäre Aktionen: Kleine Nebenbewegungen wie Blinzeln oder Atmen verleihen dem Charakter mehr Lebendigkeit.
9.2 Visuelle Effekte
Manchmal braucht es für den Wow-Effekt mehr als solide Animation. Visuelle Effekte sind das Salz in der Suppe der Erklärfilme. Ob Explosionen, GreenScreen-Compositing oder Partikeleffekte - mit der richtigen Software sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt[25].
Einige beliebte Effekte in Erklärvideos sind[26]:
- Übergänge und Morphing zwischen Szenen oder Objekten
- Motion Graphics und Textanimationen
- 3D-Elemente und -Simulationen
- Screen Capturing und Einbindung von realem Footage
- Kamera- und Linseneffekte wie Tiefenschärfe oder Lichtreflexe
Wichtig ist, dass die Effekte nicht zum Selbstzweck verkommen, sondern die Aussage unterstützen. Zu viel Bling-Bling kann auch schnell ablenken und billig wirken[26].
10. Bild- und Textintegration
10.1 Das Zusammenspiel von Grafik und Wort
Ein gutes Erklärvideo ist mehr als die Summe seiner visuellen Teile. Erst durch das Zusammenspiel von Bild, Text und Ton entfaltet es seine volle Wirkung[27]. Dabei gilt es einige Regeln zu beachten:
- Text sparsam einsetzen: Zu viel Text lenkt vom Visuellen ab und überfordert. Beschränken Sie sich auf Kernbegriffe und kurze Sätze[12].
- Synchronität beachten: Bild und Text sollten sich sinnvoll ergänzen, nicht konkurrieren. Am besten zeitgleich Gesprochenes auch visuell darstellen[28].
- Lesbarkeit sicherstellen: Achten Sie auf ausreichende Größe, Kontrast und Standzeit der Texte[28]. Bei Animationen die Lesegeschwindigkeit im Blick behalten.
- Konsistenz wahren: Typografie, Farben und Stil der Texte sollten einheitlich sein und zum Look des Videos passen[12].
10.2 Typografie animieren
Bewegter Text kann Erklärfilme ungemein bereichern - wenn er gut gemacht ist. Mit Typografie-Animationen lassen sich Aussagen verstärken, Stimmungen transportieren und visuelle Akzente setzen[29]. Aber Vorsicht: Zu wilde Textbewegungen wirken schnell cheesy und lenken ab.
Hier ein paar Ansätze für gelungene Schrift-Animationen:
- Semantic Motion: Die Bewegung spiegelt die Bedeutung der Wörter wider, z.B. "fallen" von oben ins Bild.
- Morphing: Buchstaben verwandeln sich in Grafiken oder andere Buchstaben.
- Revealment: Text wird nach und nach enthüllt, z.B. durch einen animierten Pinsel.
- Kinetic Typography: Buchstaben und Wörter werden selbst zu grafischen Elementen[12].
Am besten sparsam und gezielt einsetzen - dann klappt's auch mit der bewegten Schrift.
11. Best Practices
11.1 Erfolgsbeispiele aus der Praxis
Genug der grauen Theorie - lassen Sie uns einen Blick auf gelungene Erklärvideos aus der Praxis werfen! Hier eine kleine Auswahl aus verschiedenen Bereichen:
- Prägnant: "Explained" von Vox - Die Webvideoserie bringt komplexe Themen in nur wenigen Minuten auf den Punkt. Durch geschickten Einsatz von Animation, Archivmaterial und Experteninterviews.
- Charmant: "Was ist Strom?" - Dieses Erklärvideo für Kinder besticht durch ruhige, aber ansprechende 2D-Animationen, eine klare Struktur und einfache, bildhafte Sprache.
- Innovativ: "A-Z of AI" - Eine interaktive Webserie über Künstliche Intelligenz, die verschiedenste Animationstechniken mischt und die Zuschauer aktiv einbindet.
- Emotional: "The Power of Empathy" - Dieses Whiteboard-Video setzt Storytelling gekonnt ein, um Mitgefühl und Verständnis zu wecken. Untermalt von einem gefühlvollen Soundtrack.
11.2 Analyse und Erfolgsfaktoren
Was macht diese Beispiele so stark? Hier ein paar Erfolgsfaktoren, die sich durchziehen:
- Klarheit: Die Botschaft ist klar erkennbar und steht im Mittelpunkt. Keine unnötigen Spielereien.
- Relevanz: Die Themen sind für die jeweilige Zielgruppe interessant und bedeutsam aufbereitet.
- Visualisierung: Abstrakte Inhalte werden anschaulich und einprägsam visualisiert.
- Storytelling: Es gibt eine nachvollziehbare Handlung mit Spannungsbogen - kein zusammenhangloses Faktenfeuerwerk.
- Ton: Guter Sound, Sprecher und Musik sind stimmig und tragen die Botschaft.
Natürlich gibt es kein Patentrezept - jedes Erklärvideo ist individuell. Aber wer diese Punkte berücksichtigt, ist auf einem guten Weg.
12. Fazit
So, das war ein wilder Ritt durch den Animations-Dschungel! Wir haben gesehen, wie vielfältig und spannend die Welt der Erklärvideos ist. Von klassischer Zeichentrick-Nostalgie bis zu hochmodernen 3D-Welten war alles dabei.
Auch wenn die Techniken sich unterscheiden, eines haben alle gemeinsam: Sie können komplexe Inhalte anschaulich und unterhaltsam vermitteln. Und das ist in unserer schnelllebigen, informationsüberfluteten Zeit wichtiger denn je.
Ob 2D, 3D, Stop-Motion oder Whiteboard - jeder Stil hat seine Stärken und Einsatzgebiete. Die Kunst ist es, für jedes Thema und jede Zielgruppe die passende Visualisierung zu finden. Mit Kreativität, Storytelling und technischem Know-how lassen sich so Erklärvideos zaubern, die im Gedächtnis bleiben.
Also: Lassen Sie sich inspirieren von den vielen Möglichkeiten und trauen Sie sich, neue Wege zu gehen! Denn wie hat schon Albert Einstein gesagt: "Kreativität ist Intelligenz, die Spaß hat." Und was ist ein gutes Erklärvideo anderes als die spielerische, intelligente Vermittlung von Wissen?
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele erhellende Aha-Momente, leuchtende Augen und ganz viel Spaß beim Animieren!
13. FAQ
Was ist ein Erklärvideo? Ein Erklärvideo ist ein kurzer Videoclip, der komplexe Themen, Produkte oder Prozesse leicht verständlich und anschaulich erklärt. Dafür werden verschiedene visuelle Techniken wie 2D/3D-Animation, Stop-Motion oder Legetrick eingesetzt, meist kombiniert mit gesprochenen Erklärungen und Grafiken.[3]
Für wen eignen sich Erklärvideos? Erklärvideos eignen sich für alle, die komplizierte Sachverhalte einfach vermitteln möchten - egal ob Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Behörden oder Privatpersonen.[27] Typische Einsatzzwecke sind Marketing, Wissensvermittlung, Produktdemos oder interne Schulungen.
Wie lange sollte ein Erklärvideo sein? Die ideale Länge eines Erklärvideos liegt zwischen 60 und 90 Sekunden. Innerhalb von 1-2 Minuten lässt sich eine Kernbotschaft gut vermitteln, ohne die Zuschauer zu überfordern.[20] Bei sehr komplexen Themen sind auch 3-5 Minuten vertretbar.[1]
Was kostet ein professionelles Erklärvideo? Die Kosten für ein Erklärvideo hängen stark vom Umfang, Stil und Anbieter ab. Einfache, vorgefertigte Animationen gibt es ab ca. 500€. Individuell gestaltete Videos von einer professionellen Agentur kosten eher zwischen 3.000 - 10.000€.[4] Für aufwändige 3D-Animationen oder Realfilmelemente kann es auch deutlich teurer werden.
Wie lange dauert die Produktion? Vom ersten Briefing bis zur Auslieferung sollte man etwa 6-8 Wochen einplanen.[4] Je nach Komplexität des Videos und Anzahl der Feedbackschleifen kann es auch länger dauern. Experten empfehlen, die Videoproduktion früh genug anzugehen und nicht auf den letzten Drücker zu beauftragen.
Kann ich ein Erklärvideo auch selbst erstellen? Ja, mit etwas Kreativität und den richtigen Tools lassen sich auch ohne professionelle Hilfe ansprechende Erklärvideos produzieren. Einsteigerfreundliche Programme wie Powtoon oder Biteable bieten vorgefertigte Vorlagen, Grafiken und Animationen, die man per Drag-and-Drop zusammenbauen kann.[15] Für komplexere Vorhaben ist aber Expertenwissen gefragt.
Wie finde ich den richtigen Erklärvideo-Anbieter? Bei der Wahl eines Erklärvideoanbieters sollte man auf Referenzen, Stil und Preismodell achten. Seriöse Anbieter haben einen überzeugenden Portfolio-Bereich mit Arbeitsproben.[19] Zudem sollten sie ausführlich auf individuelle Wünsche und Briefings eingehen. Fixe Paketpreise sind ein guter Anhaltspunkt. Vorsicht bei versteckten Zusatzkosten und Knebelverträgen.
Wie bereite ich ein Erklärvideo-Projekt am besten vor? Wichtig für ein gelungenes Videoprojekt ist eine gründliche Vorbereitung. Machen Sie sich im Vorfeld Gedanken über Zielgruppe, Kernbotschaft, Call-to-Action und gewünschten Stil. Je klarer Ihre Vorstellungen, desto zielgerichteter kann die Umsetzung erfolgen. Hilfreich sind Moodboards, Skriptentwürfe und Vergleichsvideos, die Sie dem Anbieter als Briefingmaterial schicken können.[18]
Welche Animationstechnik passt zu meinem Thema? Die Wahl des Animationsstils hängt von Art und Tonalität des Themas ab.[12] Sachliche, informative Inhalte lassen sich gut mit minimalistischen Iconanimationen oder Legetechnik visualisieren. Für emotionale, werbliche Themen bieten sich Characters und Storys im Comic-Look an. Technische Produkte und Prozesse kommen mit 3D-Animation oft am besten zur Geltung. Letztlich eine Frage des "Bauchgefühls".
Welche Fehler sollte man bei Erklärvideos vermeiden? Häufige Fehler bei Erklärvideos sind Überladung, unklare Botschaften, unpassende Länge, mangelnde Zielgruppenorientierung und lieblose Produktion.[19] Auch unzureichende Tonqualität, nervige Musik und schlechtes Timing können die Wirkung verhageln. Achten Sie auch auf technische Aspekte wie Auflösung und Ladezeit. Nichts ist schlimmer als ein Video, das ruckelt und ewig braucht.